Hotels for Future! Nachhaltigkeit wird in der Hotellerie immer mehr gelebt und auch eingefordert, von Mitarbeitern wie Hotelgästen. Ein Vorreiter in unserer Branche sind die GreenLine Hotels.  Anja aus dem Sales & Marketing der GreenLine Hotels erzählt uns in ihrem Gastbeitrag, warum sie seit über einem Jahrzehnt für ihren Job und Arbeitgeber brennt. Vorab gesagt: Es hat viel mit Freiheit, Vertrauen und Weiterentwicklung zu tun. Aber lies selbst! Kleiner Fun Fact am Rande: Die Kriterien für die Vergabe von Hotelsternen werden alle fünf Jahre angepasst. Jetzt legte die Hotelstars Union einen neuen Katalog vor, der voraussichtlich ab 2020 gilt und in dem Digitalisierung und Nachhaltigkeit stärker in den Fokus rücken. Spannend!

– Gastbeitrag von Anja Engel, Sales & Marketing GreenLine Hotels –

Als ich vor 11 Jahren zum „GreenLiner“ wurde, hatten wir 34 Mitgliedshotels und der Name„GreenLine Hotels“ stand in erster Linie für Landhotels im Grünen. Mein persönliches Leben bestand 2008 aus Arbeit und Reisen, ich war von meiner Position als Empfangsleiterin eines Berliner 4-Sterne-Hotels leicht ausgelaugt ins GreenLine Team gekommen und war im Sales anfangs für den Gruppenbereich zuständig. Unverheiratet und ohne Kinder leistete ich meine 40 Stunden von montags bis freitags, fühlte mich im Team wohl und freute mich über die vielen freien Wochenenden (wenn wir nicht gerade auf Messen oder Kunden-Incentives rumtourten). Der neue Aufgabenbereich als Sales Manager und Kundenbetreuer von individuellen Hoteliers war zunächst herausfordernd. Jedoch hatte sich bei mir in meinen Jobs in verschiedenen Hotels im In- und Ausland nie so ein Zugehörigkeitsgefühl entwickelt! Mein Herz für GreenLine brennt seit nun mehr als einem Jahrzehnt!

Heute ist GreenLine Hotels eine nachhaltige Marketingkooperation mit 140 Hotels in 9 Ländern. Sowohl im Unternehmen als auch privat hat sich bis heute viel verändert. Von der„jungen Wilden“ zur „Familienmanagerin“ – ich bin inzwischen verheiratet, habe zwei Kinder und bin von der quirligen City in ein Einfamilienhaus am grünen Berliner Stadtrand gezogen. Ja so schnell ändert sich das Leben und die eigenen Bedürfnisse und Ziele. GreenLine und ich sind gemeinsam gewachsen und wir haben uns rasant weiterentwickelt.

Ich bin der Firma treu geblieben und das liegt neben der Freude an der Arbeit und dem tollen Team auch an der Flexibilität und der Weiterentwicklung, die uns hier ermöglicht wird. Obwohl sich mein Arbeitsweg nun massiv verlängert hat, kann ich mein Privatleben mit zwei Kindern perfekt meistern.

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Mut zur Veränderung

Bei GreenLine gibt es keinen Stillstand. Nie! Eine über uns durchgeführte Unternehmenskultur-Analyse vor 2 Jahren ergab, dass wir als Team sehr gut funktionieren und es bei uns immer sehr schnell und spannend zugeht. Seitdem ist das Wort „spannend“zu einem Art Schlagwort geworden. Ja spannend ist und bleibt es immer. Das ist zum einen der sich rasant entwickelnden Hotelbranche geschuldet und zum anderen des Eifers und Ideenreichtums unserer Chefin, Suzann Heinemann. Ich kenne kaum einen anderen Menschen, der so spontan, hingebungsvoll und mitreißend neue Ideen entwickelt und Dinge einfach anpackt. Nach dem Motto „Nicht lange reden, sondern machen!“ treibt sie uns an und lässt unseren Arbeitsalltag nie langweilig werden. Wir haben gelernt, uns flexibel darauf einzustellen, aber auch mal zu bremsen, wenn es zu viel wird. Wir haben es geschafft, als Team zusammenzuwachsen und unser Arbeitsalltag besteht aus Vertrauen, Loyalität, Spaß und – nicht zu vergessen – auch Erfolg! Die GreenLine Hotels GmbH existiert nun schon seit 18 Jahren und hätte mit Stillstand nicht so erfolgreich werden können, da bin ich mir sicher.

Mache ich immer noch dasselbe im Job, wie vor 11 Jahren? Mitnichten! In meiner Zeit als„GreenLiner“ habe ich inzwischen so viele verschiedene spannende Aufgaben gemeistert, dass ich gar nicht mehr alles aufzählen könnte. Ich habe die Möglichkeit, über mich hinauszuwachsen und erledige Aufgaben, gerade im Bereich Marketing, als gelernte Hotelfachfrau, die andere sonst nach einem Studium meistern. Warum geht das? Manchmal muss man in kaltes Wasser geworfen werden, um schwimmen zu lernen. Ich hatte dabei immer den Rettungsring neben mir – ein Team, dass sich gegenseitig unterstützt und eine Geschäftsführung, die einem etwas zutraut und Talente und Vorlieben erkennt. So habe ich meine Lust und mein Können zum Schreiben entdeckt und bin glücklich mit meiner Tätigkeit. Ich lerne bei jedem Newsletter, Blog, Social Media-Beitrag und SEO-Text immer wieder dazu und kann mich selbst verwirklichen. Ich habe immer noch den Bezug zur Hotellerie und darf das tun, was mir am Besten liegt.

Ich bekam auch die Möglichkeit, meine Arbeitszeit flexibler einzuteilen und der Digitalisierung sei Dank, habe ich heute auch die Möglichkeit, gelegentlich einen Homeoffice-Tag einzulegen. So lassen sich Arzttermine und andere private Dinge ideal bewerkstelligen. Diesen Text zum Beispiel schreibe ich gerade in meinem kühlen Keller-Büro zu Hause, draußen sind heute 37 Grad gemeldet und so erspare ich mir den saunaheißen S-Bahn- Arbeitsweg. Wer hätte daran noch vor 10 Jahren gedacht?

Die Ansprüche der Arbeitnehmer haben sich in letzter Zeit im Allgemeinen massiv geändert. Heute sind Flexibilität, Freiheit, die Möglichkeit zum Homeoffice und ein ausgewogenes Verhältnis von Beruf- und Privatleben (Work Life Balance) entscheidende Themen. Bei GreenLine wurde das erkannt und man hat sich schon von festen Arbeitszeiten und auch – orten verabschiedet.

Laut der Berliner Morgenpost fordern inzwischen schon Gewerkschaften einen Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten. (Quelle: https://www.morgenpost.de/wirtschaft/article226251995/Gewerkschaften-fordern-Rechtsanspruch-auf-mobiles-Arbeiten.html)

Aber solch eine flexiblere Arbeitsweise bedeutet auch mehr Verantwortung und ein gewisses gegenseitiges Vertrauen. In Zukunft wird es mehr und mehr auf Ergebnisse und erreichte Ziele ankommen, als auf Arbeitszeit und -ort. Jeder muss lernen, geschickt und effizient damit umzugehen. Ich arbeite heute weniger Stunden als noch vor der Familienplanung, aber ich behaupte, dass ich nicht unbedingt weniger schaffe und leiste, als vorher. Man lernt, seine wenigere Zeit besser zu nutzen und priorisiert ganz anders.

Geld allein macht nicht glücklich – was Arbeitnehmer heute antreibt

Jeder weiß, in der Hotellerie und Gastronomie wird man kein Großverdiener. Es ist vielmehr die Leidenschaft und Freude an der Arbeit, die den Arbeitnehmer motoviert. So ist es auch bei uns. Wir nagen selbstverständlich nicht am Hungertuch und die Vergütung ist an sich angemessen, wenn man es mit der Branche vergleicht. Aber uns ist es viel wichtiger, einen Job zu haben, der mit dem Leben vereinbar ist, es geht nicht mehr nur um das „viel Geld verdienen“. Statt einer Gehaltserhöhung lieber ein paar Tage mehr Urlaub – warum nicht? Unsere Familienzeit ist mir wichtiger und kann sowieso nicht mit Geld aufgewogen werden. Letztendlich gibt es heute für Arbeitgeber viele andere Möglichkeiten, den Mitarbeitern eine Anerkennung für gute Arbeit zu zeigen.

Sicherheit und Wohlfühlen steht im Vordergrund und so ist Vielen der Zusammenhalt in der Firma, ein gutes Verhältnis zum Arbeitgeber, ein respektvoller Umgang, Vertrauen und Eigenverantwortung am wichtigsten. Das geht auch mir so. Mich motivieren auch das ein oder andere Lob genauso wie konstruktive Kritik. Ohne Transparenz und Feedback, also die offenen Gespräche mit meiner Chefin würde ich mich unsicher und verloren fühlen. Es gibt bei GreenLine nicht nur die jährlichen Mitarbeitergespräche, auch zwischendurch können wir jederzeit das Gespräch suchen. Auch wenn Suzann Heinemann oft auf Geschäftsreisen ist, um uns wieder neue Ideen – oder wie sie sagt „Mindestens einen Diamanten“ mitzubringen, ist sie immer für Fragen ansprechbar und ein Feedback lässt nie lange auf sich warten. Was haben wir früher ohne eMail, WhatsApp und Co. gemacht?!

Um das Teamspirit zu steigern, durften wir uns selbst etwas einfallen lassen. So gibt es bei uns monatlich einen Smoothie-Day, bei dem wir uns aus frischem Obst gemeinsam einen gesunden Snack zaubern und ebenfalls monatlich ein gemeinsames Bürofrühstück (in der Arbeitszeit!), welches wir auch eigenständig organisieren. Ein bis zweimal im Jahr ziehen wir uns mal ein paar Tage ganz für uns zurück, um kreative neue Ideen zu entwickeln und buchen uns zu einem Workshop in ein schickes Hotel ein. Auch das Feiern kommt bei uns nicht zu kurz und unser alljährliches Sommerfest und die Weihnachtsfeier wird immer spektakulär und mit Überraschungseffekt von der Geschäftsführung und ein paar eingeweihten Kollegen geplant. Das wird auch nach 11 Jahren nie langweilig und ist für mich immer wieder ein Highlight.

Nachhaltigkeit als Entscheidungsträger für Jobsuchende

Inzwischen ist auch das Thema Nachhaltigkeit bei der Mitarbeitersuche zu einem Wettbewerbsvorteil avanciert. Dies stellen wir immer wieder bei den Bewerbungen junger Menschen mit, die sich für unser Konzept begeistern.

Wir vermarkten nicht nur nachhaltigen Urlaub, wir gestalten auch unseren Büroalltag nachhaltig. Auch hierbei haben wir vor 5 Jahren, als wir für die GreenLine Hotels diesen neuen grünen Weg beschritten haben, gemeinsam im Team Maßnahmen entwickelt, was wir tun können, um nachhaltiger und damit kostensparender und gesünder zu arbeiten. Auch das hat uns gestärkt, denn allein die Umstellung auf ein nahezu papierloses Büro war„spannend“ und zufriedenstellend zugleich! ?

Herausforderung und Chancen unserer modernen Arbeitswelt

Früher war auch die Hotellerie ein umkämpfter Arbeitsmarkt. Als ich 1999 nach dem Abi meine Hotelfach-Ausbildung begann, wurden in meinem Betrieb nur Abiturienten genommen– klar, man hatte ja die Auswahl und bediente sich bei den reiferen Kandidaten. Heute suchen Hoteliers händeringend nach Personal. Sicherlich kann man dies mit dem demografischen Wandel begründen, aber es ändern sich wie schon beschrieben auch einfach die Bedürfnisse der Mitarbeiter. Aber wo geht die Reise hin und wie sieht der Arbeitslatz der Zukunft aus?

Die fortschreitende Digitalisierung ermöglicht mehr und mehr ein Arbeiten von überall, was eine neue Arbeit-Freizeit-Einteilung, ermöglicht und so zu einer Steigerung der Lebensqualität und einer Förderung der sozialen und körperlichen Gesundheit führt. Gesunde und zufriedene Menschen sind produktiver, daran besteht kein Zweifel. Auch ein Umdenken der Mitarbeiterführung kann zu einem besseren Betriebsklima und effizienterer Arbeit führen. Wenn Hierarchien in Frage gestellt werden und sich jeder im Unternehmen einbringen und mitgestalten kann, bewirkt das schon viel. Das zeigt auch das Arbeiten bei GreenLine, denn wir stehen alle auf einer „Stufe“ und jeder leistet seinen Beitrag für den Erfolg. Das Thema Eigenverantwortung spielt bei einer flexiblen Arbeitszeitgestaltung eine große Rolle, denn trotz Homeoffice müssen die Aufgaben weiterhin effizient und fristgerecht erledigt werden. Es ist ein Geben und Nehmen.

Auch gegenseitiges Vertrauen, ein angenehmes Arbeitsklima und angemessene Arbeitsbedingungen sind gefragt. Und da wir alle ja Menschen und keine Maschinen sind, wird es immer irgendwo Reibereien geben. Das bleibt auch bei uns „GreenLinern“ nicht aus.

Wenngleich ich aber betonen muss, dass wir uns da schon deutlich verbessert haben –irgendwie sind wir ja jetzt auch etwas älter und weiser… Wie in vielen Bereichen der Hotellerie ist auch bei uns nicht in jedem Bereich ein Homeoffice möglich. Welche Auswirkungen das auf das Teamgefüge hat, kommt auf den offenen Umgang miteinander und die Fairness des Arbeitgebers an. So wird einer Kollegin von mir, die kein Homeoffice machen kann, eine andere Art zusätzliche Freizeit gewährt.

Letztendlich sollte Arbeit fordern und erfüllen, produktiv sein und Spaß machen, heraus-, aber nicht überfordern. Hier diese Balance zu finden und die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen, ist und bleibt für Arbeitgeber die größte Herausforderung. Ich habe das Glück, einen Arbeitsplatz gefunden zu haben, dem ich noch lange treu blieben möchte, der mich herausfordert und mir zugleich eine Sicherheit gibt. Das wünsche ich jedem.

In diesem Sinne – frohes Schaffen ?

Ihr GreenLiner Anja Engel