Du möchtest Koch werden und hast bei der Suche des Ausbildungsplatzes die Qual der Wahl, weil es so viele spannende Stellenangebote gibt? Wie findest du einen guten Ausbildungsplatz?  Ausbilden kann jeder, der einen entsprechenden Ausbildereignungsschein hat. Über die Qualität der Ausbildung sagt das aber nichts aus. Von außen lassen sich das in Stellenanzeigen erwähnte „gute Betriebsklima“ oder die „geregelten Arbeitszeiten“ nicht überprüfen.

Hier hilft das Siegel „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ des Verbands der Köche Deutschlands e. V. (VKD). Betriebe, die als „Qualifizierter Ausbildungsbetrieb“ ausgezeichnet sind, zeigen: Wir erfüllen alle Anforderungen an eine gute Ausbildung, eine gute Arbeitsumgebung und eine gute Unterstützung des Auszubildenden. In zehn Punkten zur Qualitätssicherung hat der Verband der Köche Deutschlands e. V. definiert, was eine gute Ausbildung ausmacht. Mehr Infos dazu findest du hier im Flyer.

Wir haben mit Angelika Kramer vom VKD über das Siegel gesprochen.

Was hat Sie als Verband dazu bewegt, diese Kampagne ins Leben zu rufen?

Angelika Kramer: „Eine gute Ausbildung ist essenziell für unsere Branche. Ausbilden kann jeder Betrieb mit Ausbildereignungsschein, mit dem „Qualifizierten Ausbildungsbetrieb“ möchten wir die herausstellen, die das besonders gut machen. Wir sind stolz, viele engagierte Ausbilder und Ausbildungs-Betriebe mit dem Siegel belohnen zu können. Außerdem soll die Auszeichnung künftigen Azubis eine Entscheidungshilfe für ihre Bewerbungen bieten.“

Wie wird gemessen/ herausgestellt, ob es sich um einen Qualifizierten Ausbildungsbetrieb  handelt? Wer entscheidet letzten Endes, ob ein Betrieb das „Siegel“ erhält?

Angelika Kramer: „Die Betriebe müssen zunächst die 10 Punkte zur Qualitätssicherung unterzeichnen. Der Ausbilder muss einen Fragebogen über die im Betrieb angebotene Ausbildung ausfüllen, den ich kontrolliere. Mindestens 75 Prozent der Fragen müssen im Sinne der Auszubildenden beantwortet sein, um für das Siegel in Frage zu kommen. Die Antworten der Ausbilder werden mit einem Azubi in einem Telefonat abgeglichen. Das Gespräch führt VKD-Mitglied Maik Arnold, der seit vielen Jahren sehr engagiert ist in Sachen Kochausbildung. Stimmt der Gesamteindruck überein, nehmen wir den Betrieb in die Reihen unserer Qualifizierten Ausbildungsbetriebe mit auf.“

Wie lange hält ein Betrieb das Siegel, gibt es eine Überprüfung? 

Angelika Kramer: „Das Siegel hat ein Betrieb zwischen zwei und drei Jahren – immer bis zum Ende eines Kalenderjahres. Danach kann ein Verlängerungsantrag gestellt werden. Hierbei wird zwar der Fragebogen des Ausbilders nicht erneut ausgefüllt, es wird aber ein weiteres Gespräch mit einem Azubi zur Kontrolle geführt. Bislang wurden bei der Erstellung des Verlängerungsantrags immer andere Azubis interviewt, als bei Erhalt des Siegels. Wenn dem Verlängerungsantrag stattgegeben werden kann, erhält der Betrieb eine neue Urkunde über weitere drei Jahre und einen entsprechenden „Jahres-Aufkleber“ für das Logo-Schild.“

Einer der besten Ausbildungsbetriebe ist übrigens das DJH City-Hostel Köln-Riehl.

Wir haben Reiner Schopen, stellvertretende Küchenleitung (im Bild links) gefragt, was er als seine besondere Stärke als Ausbildungsbetrieb betrachtet. „Unsere Stärke ist, dass wir auch Menschen, die aus sozial schwachen Bereichen, aber auch Menschen mit Einschränkungen, eine Chance zu einer normalen Ausbildung ermöglichen. Durch die anderen Auszubildenden ist eine gesunde Mischung des vjelfältigen Arbeitens möglich, was auch das Deutsche Jugendherbergswerk ausmacht. Zudem haben wir eine sehr ausgewogene Frische und auch gesunde Küche. Davon profitieren die Azubis, gerade in den Zeiten von Billigproduktionen und Verschwendung.“

Alle ausgezeichneten Betriebe findest du hier auf der Website des VKD!