Nice to know: Was verdienen eigentlich meine Kolleg*innen? Da man hierzulande nicht so gerne über das Gehalt spricht, kommen hier nun interessante Informationen für Dich.

Die renommierte Personalberatung Konen & Lorenzen Recruitment Consultants hat eine aktuelle Übersicht über die Gehälter von Führungskräften in der Hotellerie und Gastronomie in DACH erstellt. Das Besondere daran: die Ergebnisse basieren auf Gehältern aus realen Arbeitsverträgen der letzten 12 Monate. Dabei wurden neben einem Querschnitt aus einigen hundert Arbeitsverträgen, die in dem Zeitraum vermittelt wurden, auch konkrete Gehaltsvorgaben aus über 1.000 erteilten Suchmandaten berücksichtigt.

Bereits vor der COVID-19-Pandemie zeichnete sich der Trend steigender Gehälter ab, angetrieben von der hohen Nachfrage nach qualifiziertem Personal. Unter anderem die aus Betriebsschließungen und Kurzarbeit resultierende Abwanderung von Beschäftigten in andere Branchen während der Pandemie hat diesen Trend noch einmal deutlich verstärkt.

„In der 26- jährigen Unternehmensgeschichte von Konen & Lorenzen haben wir nie zuvor eine so große Dynamik in der Entwicklung der Gehälter von Führungskräften beobachtet, wie seit dem Ende der Pandemie“, sagt Ulrich Wilhelm, zusammen mit Matthias Wirth und Hendrik Scharnke Geschäftsführer von Konen & Lorenzen. „Gleichzeitig mit den gestiegenen Erwartungen der Bewerber ist deren Wechselbereitschaft und überregionale Flexibilität allerdings gesunken.“

Vielen Unternehmen fällt es in dieser komplexen Marktsituation zunehmend schwerer zu bewerten, ob die eigenen Gehaltsstrukturen noch wettbewerbsfähig sind; eine wichtige Voraussetzung im immer härter werdenden Kampf um die verfügbaren Kräfte. Um in diesem Umfeld etwas mehr Transparenz zu schaffen und sowohl Unternehmern wie auch Führungskräften eine Orientierungshilfe zu bieten, hat Konen & Lorenzen nun eine Gehaltsübersicht für Führungspositionen in der DACH-Region erstellt. Das Besondere an der Übersicht: die Daten stammen nicht aus einer Umfrage oder aus Personalbudgets, sondern spiegeln einen Querschnitt der Gehälter aus Arbeitsverträgen wider, die die Personalberatung in den vergangenen 12 Monaten vermittelt hat.

Die Übersicht beinhaltet die wichtigsten Führungspositionen in den Fachbereichen General Management, Commercial, Administration, Rooms Division sowie Food & Beverage und untergliedert sich in die einzelnen Segmente der Hotellerie und Gastronomie. Dabei unterscheidet sie zwischen den Kategorien Luxus, Business, Leisure sowie Budget. Für die Gehaltsübersichten Österreich und Schweiz wird außerdem zwischen Stadt- und Landhotellerie unterschieden.

Auffällig sind dabei die Unterschiede zwischen den drei Ländern. Während die Gehälter in Österreich und der Schweiz noch weitgehend stabil geblieben sind, ist in Deutschland ein zum Teil merklicher Anstieg zu verzeichnen; durchaus mit Abweichungen bei den einzelnen Positionen.

So zogen in Deutschland bereits ab Sommer 2021 zunächst die Gehälter von Fachkräften und Führungskräften der mittleren Führungsebene in den operativen Abteilungen (Food & Beverage, Rooms Division) recht deutlich an. Der Wiedereröffnung von Hotels, Restaurants und Bars folgte eine enorme Nachfrage und es galt, die abgewanderten Kräfte schnellstmöglich wieder zurückzugewinnen. Bis heute gelingt das in einigen Fachbereichen allerdings nur bedingt; insbesondere im Bereich Rezeption/Front Office ist die Lage trotz gestiegener Gehälter äußerst herausfordernd. „Die Mitarbeitenden vom Empfang haben in der Zeit der Betriebsschließungen sehr schnell alternative Beschäftigungen gefunden; sei es in Arztpraxen, Unternehmensberatungen oder Kanzleien. Oft sind diese neuen Jobs inhaltlich der ursprünglichen Aufgabe im Hotel sehr ähnlich, in der Regel bei deutlich attraktiveren Gehältern und Arbeitszeiten.“, erklärt Wilhelm. „Für diese Leute gibt es kaum eine Motivation, in die Hotellerie zurückzukehren. Um überhaupt noch Bewerbungen zu bekommen, wurden die Gehälter im Bereich Front Office in der Folge teils deutlich angehoben. So zahlt beispielsweise ein bekanntes Ferienhotel im Luxussegment mittlerweile bis EUR 75.000 Jahresbruttogehalt für einen erfahrenen Front Office Manager.“

Etwas besser sieht es im F&B Bereich aus; hier führen die besseren Verdienstmöglichkeiten durchaus dazu, dass Köche und Servicekräfte in die Branche zurückkehren. Sicher auch auf Grund der Tatsache, dass es für Mitarbeiter in diesen Berufsbildern in der Regel weniger attraktive alternative Beschäftigungen gibt.

Aber auch in anderen Fachbereichen, wie zum Beispiel bei Commercial-, Human Resources- und Finance-Positionen, konkurriert die Hotellerie im Wettbewerb um qualifizierte Kräfte längst mit Unternehmen anderer Branchen, die in Zeiten des allgemeinen Fachkräftemangels die Hotellerie und Gastronomie als ergiebige Quelle für engagierte, dienstleistungsorientierte Mitarbeiter fest im Visier haben. Dabei tun sich diese Unternehmen in der Regel leichter damit, die Erwartungen der Bewerber im Hinblick auf flexible Arbeitszeitmodelle oder Homeoffice-Lösungen zu erfüllen. So entsteht weiterer Druck auf die Gehaltsstrukturen.

Zumindest in Deutschland führen diese Gehaltssteigerungen im mittleren Management mittlerweile sukzessive dazu, dass auch in den Positionen darüber die Gehälter anziehen; und das quer durch alle Fachbereiche und Segmente. Dabei werden die Gehälter im Luxus-Segment eher angehoben, als im Business- oder Budget Segment. Ob dieser Trend auch Österreich und die Schweiz erreicht, werden die kommenden Monate zeigen.

Die kompletten Gehaltsübersichten findest Du zum kostenlosen Download auf der Homepage der Konen & Lorenzen Recruitment Consultants.

Die Geschäftsführer der Konen & Lorenzen Recruitment Consultants: (v.l.) Matthias Wirth, Hendrik Scharnke, Ulrich Wilhelm