Gestern hatte ich die Möglichkeit, vor den Teilnehmern der 29. Eichstätter Tourismusgespräche an der Katholischen Universtät Eichstätt #hierwillichabeiten zu präsentieren. Die Einladung hat uns als Team von #hierwillicharbeiten sehr gefreut, weil wir mit unserem doch noch recht jungen Projekt als „Vorreiter in Sachen Initiativen gegen den Fachkräftemangel“ angefragt wurden. Dem Fachpublikum aus Wissenschaft, Tourismus, Verbänden und Institutionen wie der IHK und dem DEHOGA Bayern habe ich heute vorgestellt, wie es zu dem Projekt kam, welche Überlegungen dahinter stehen und das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten.

#hierwillicharbeiten ist ein Projekt der Deutschen Hotelakademie (DHA). Ganz, ganz kurzgefasst geht es uns mit #hierwillicharbieten darum, unsere Leidenschaft– und die unserer Studenten und Partner – für unsere heißgeliebte Branche zu transportieren. Wir nennen es auch #Liebeserklärung 🙂

Die Ursprünge der Kampagne gehen weit zurück: Vor rund sechs Jahren haben wir folgende Situation analysiert: Der demographische Wandel zeichnet sich ab ebenso wie ein Mangel an qualifizierten Mitarbeitern im Gastgewerbe. Hinzu kommt mitunter negative Bild, das die Medien zeichnen. Das hat folgende Gründe: Natürlich gibt es auch in unserer Branche schwarze Schafe und Medien haben als vierte Gewalt nun einmal die Pflicht, auf Missstände aufmerksam zu machen. Hinzu kommt, dass Journalisten bei der Flut an Nachrichten, über die sie berichten könnten, eher negative Inhalte, Skandale, aufgreifen, weil sie einen sogenannten höheren Nachrichtenwert haben. Umso wichtiger ist es,  dazu anzuregen, einmal aus einer anderen Perspektive auf die Themen zu blicken, oder? Die Medienlandschaft hat sich in den vergangenen Jahren extrem gewandelt. Dank der sozialen Medien, Blogs etc.  haben wir heute viele Möglichkeiten, selbst Inhalte zu publizieren. Und genau das tun wir mit unserem Projekt. Wir möchten die positiven Aspekte unserer Branche in den Vordergrund rücken – ohne Schönfärberei zu betreiben. Denn unsere, in der Akademie und in Gesprächen mit unseren Studierenden wahrgenommene Realität ist eine völlig andere als die, die in den Medien kolportiert wird.

Die meisten Gastro- und Hotelmitarbeiter, die zu an die Akademie kommen, brennen für ihre Jobs!  In der Regel sind unsere Studierenden Mitarbeiter, die von ihren Arbeitgebern gefördert und wertgeschätzt werden und eine Karriere oder Fachlaufbahn in Hotellerie und Gastronomie anstreben. Sonst würden sie ja nicht bei der Deutschen Hotelakademie den Hotelbetriebswirt, Küchenmeister oder Revenue Manager machen, oder?

Also haben wir überlegt, was wir von unserer Seite dem schlechten Image entgegensetzen können, und haben 2013 den Hospitality HR Award ins Leben gerufen, von dem Ihr hier schon viel gelesen habt. Wir haben diese Auszeichung initiiert, um zu zeigen, was für gute Arbeitgeber es in unserer Branche gibt und um ihnen eine Plattform und eine Auszeichnung zu geben, mit der sie für sich werben können. Bei dem Award geht es uns auch darum, das Wissen rund um die Fragestellungen: „Wie können wir Mitarbeiter gewinnen und halten“ durch Best Practise in die Branche zu tragen und damit einen Beitrag zu besseren Arbeitsbedingungen zu leisten.

Seit 2013 haben wir in insgesamt fünf Ausgaben des Awards sehr viele tolle Arbeitgeber und ihre Konzepte kennengelernt. Einige Preisträger strahlen weit über unsere Branche hinaus wie zum Beispiel das Unternehmen Upstalsboom. 2013 ausgezeichnet, erschien 2014 ein mehrseitiger Artikel in der Brand Eins über die spannende Story des Unternehmens und Unternehmers Bodo Janssen. Es folgten ein Buch und viele Talkshowauftritte. Derzeit läuft „Die Stille Revolution“ in den deutschen Kinos! Hast du den Film schon gesehen?

Unsere nächste Überlegung war, wie wir das in fünf Jahren Award gesammelten Wissen noch besser nach außen tragen können, an die Zielgruppe, an die Fachkräfte, die wir für unsere Branche begeisterten möchten.  Wie können wir mit den guten Vorbildern die Branche unterstützen, wieder attraktiver zu sein und auch nach außen zu erscheinen?

Kurzer Exkurs: Die Zeit für einen Imagewandel ist einfach reif und die Voraussetzungen sind so gut wie nie: Gastronomie und Hotellerie, Kochen, Food, das alles ist Lifestyle. Der Markt boomt. Obendrein bietet unsere Branche viel, wonach laut Studien die jungen Menschen heute suchen: Sinn, indem sie anderen Menschen eine gute Zeit bereiten, ein familiäres Umfeld, flexible Arbeitszeiten, Sicherheit, denn das Gastgewerbe boomt und man wird als Fachkraft überall auf der ganzen Welt mit Kusshand genommen.Die Branche hat sich gewandelt und viele neue, gerade für junge Leute spannende Konzepte hervorgebracht. Nehmen wir 25hours. In Berlin ist das Hotel fest in der Stadtkultur verankert, ein Hotspot, der mit der Monkey Bar und dem Restaurant Neni viele Menschen ins Hotel zieht. Alleine die Kleidung der Hotelmitarbeiter ist interessant: Die Kolleginnen und Kollegen im 25nours Altes Hafenamt in Hamburg tragen Kleidung der Modemarke Closed. Wer sich für Mode interessiert, weiß, dass es eine eher hochpreisigere Marke ist. Natürlich gibt es die klassische Hotellerie mit ihren Uniformen weiterhin, was auch vielen genau so gut gefällt. Unsere Branche bietet für jeden das passende Umfeld.

In 2017 sind wir dann zu dem Schluss gekommen, dass wir ein Medium mit einer jüngeren Ansprache brauchen, um positive Themen rund uns Arbeiten in Hotellerie und Gastronomie zu transportieren und eine andere Perspektive zu ermöglichen. Und haben #hierwillichwarbeiten entwickelt.

Was möchten wir mit #hierwillicharbeiten erreichen? Wir möchten Mitarbeiter in ihrer Berufswahl bestärken und bestätigen. Wir müssen und dürfen viel selbstbewusster sein! Wir reden heute viel von Employer Branding. Ein Employer Branding funktioniert nur dann, wenn  die Kommunikation nach innen erfolgreich ist. Mitarbeiter sind die besten Botschafter. Zudem bieten wir guten Arbeitgebern eine Plattform. Und zeigen gleichzeitig, wie man einen Arbeitsplatz attraktiv gestalten kann.

hierwillicharbeiten.de ist der Dreh- und Angelpunkt der Kampagne. Auf dem Blog  findest du jede Woche neue Beiträge. Unter der Rubrik Spots stellen wir Arbeitgeber, unter der Rubrik Porträts Menschen und Berufe vor. Zudem berichten wir über Weiterbildungsmöglichkeiten, präsentieren Termine und berichten über News.

Warum machen wir uns soviel Mühe und Arbeit mit einem Blog? Ganz einfach: Blogcontent is king und wird einfach super gut und lange im WWW gespeichert und gefunden.

Wichtigstes Thema auf #hierwillicharbeiten sind die Porträts von Menschen, Berufen und Arbeitgebern. Wir lassen die Mitarbeiter aus allen Bereichen und Vertretern unserer Branche selbst sprechen. Die Video-Interviews drehen und schneiden wir selbst:-) Aber das ist aus unserer Sicht genau so richtig. Denn wir wollen einen ungeschönten, echten, authentischen Blick hinter die Kulissen bieten. Da darf das Bild auch mal wackeln oder im Hintergrund das Geschirr klappern, während wir mit den Kolleginnen und Kollegen an ihrem Arbeitsplatz reden. Wir kommunizieren die neuen Beiträge über Facebook und Instagram. Also folge uns am besten dort, falls du es noch nicht tust,  denn so wirst du über neue Beiträge informiert. Oder schau einfach einmal die Woche rein 🙂

Hier einige Impressionen von den spannenden Präsentationen. Ein großes Kompliment an die Veranstalter, Professor Dr. Harald Pechlaner und sein Team sowie die Redner für das rundum gelungene Programm und die gehaltvollen und inspirierenden Beiträge.